Am Morgen des letzten Märztages habe ich den Sonnenaufgang in Tōkyō von meinem Hotelzimmer aus fotografiert.
Danach sind wir ein Stück mit dem Shinkansen und ein Stück mit einem Bummelzug, der nur von Touristen genutzt wurde, gefahren. Unser Ziel, Nikko, liegt in den Bergen und ist eines der touristischen Zentren. Das hängt mit den schwülen, heißen Sommern in Japan zusammen. Wenn die Ausländer im Sommer in Yokohame ankamen, sind sie daher gerne in die Berge gefahren, wo es kühler war – nach Nikko. Durch die vielen Touristen ist Nikko nicht ganz so sauber, wie von Japan gewohnt, aber immer noch besser als in einer deutschen Stadt. Und es ist hier etwas teurer.
Der erste Tempel in Nikko wurde mal wieder rekonstruiert, weshalb wir nur einen Garten besucht haben.
Abgesehen von ein paar Zierkirschen war in dem Garten noch nicht so viel los. Im Sommer und erst recht im Herbst mit buntem Herbstlauf ist er aber sicher sehr schön.
Eine der wenigen Blumen, die gerade fast geblüht haben.
Dann sind wir an einem Tempel vorbei gegangen und haben schließlich den Tōshōgū-Schrein, wo Tokugawa Ieyasu begraben ist, angesehen. Auf dem Weg haben wir viel über die Meiji-Restauration erfahren, und dass Tempel in dieser Zeit richtig zu leiden hatten, da die "Rückbesinnung" auf japanische Werte dazu geführt hat, dass nur noch Schreine gefördert wurden und Tempel sehr arm waren, denn der Shintō war die japanische Religion. Zuvor waren Buddhismus und Shintō recht stark miteinander vermischt. Der Schrein war ursprünglich ein Tempel, aber da er so wichtig ist, wurde er in der Meiji-Zeit zum Schrein umfunktioniert. Normalerweise ist denn auch der Tod als etwas unreines an einem Schrein nicht gerade passend, daher ist das wohl der einzige Schrein, in dem es ein Grab gibt.
Das ist der Eingang zum Tōshōgū-Schrein.
Ja, das sieht aus wie ein Tempeltor, da der Schrein ursprünglich ein Tempel war.
Daher hat dieser Schrein auch eine Pagode.
Dieses Gebäude hatte ringsum Affenschnitzereien, welche eine Geschichte erzählten.
Diese Laterne wurde von den Holländern geschenkt, die einzigen Ausländer, mit denen die Japaner lange Zeit Handelsbeziehungen gepflegt hatten. Allerdings haben sich die Holländer beim Tokugawa-Abzeichen vertan und daher konnte ein Krieg nur durch den geschickten Dolmetscher verhindert werden, der es jeweils auf die andere Kultur geschoben hat.
Ein Bild von der schlafenden Katze darf natürlich nicht fehlen. Das Grab habe ich aber nicht fotografiert.
Im Anschluss haben wie weitere Schreine besichtigt und zwischendurch Mittagspause gemacht. Zum Mittag habe ich Karēraisu (Curryreis) gegessen. Dann wollten wir ein Wohnhaus eines Shōguns ansehen, aber das Museum hatte dienstags geschlossen.
Da es für mich z. T. schwierig ist, manche Fotos noch zuzuordnen, ordne ich die Texte hier mal ausnahmsweise nicht den Bildern zu. Sie sind aber in chronologischer Reihenfolge.
So hübsch sind unsere Quellen meist nicht gefasst.
Dann haben wir noch einen Tempel angesehen, in dem der Enkel von Tokugawa Ieyasu begraben ist. Der war wesentlich weniger überlaufen. Der Enkel hat seinen Opa verehrt und wollte daher in seiner Nähe begraben sein.
Und nachdem der Tempel sein Tempeltor geschlossen hat, endet auch der Bericht über den Nikko-Ausflug.
Zurück in Tōkyō haben wir dann noch lecker gegessen. Insbesondere das leckere Pferdesashimi werde ich wohl noch lange in Erinnerung behalten.